Wandern auf dem Heidschnuckenweg
Bericht von Brigitte Weidenfeller
Nach Laufen kommt Wandern
Nachdem wir, einige Frauen unseres Lauftreffs, vor Corona jedes Jahr Laufveranstaltungen in europäischen Städten besucht hatten, wollten wir in diesem Jahr die Wanderschuhe schnüren. Denn alles hat seine Zeit, Laufen geht oft nicht mehr so locker und Walken und Wandern machen uns auch viel Spaß.
Ziel war für uns 9 Frauen der Heidschnuckenweg in der Lüneburger Heide, auf dem man mehrere Etappen absolvieren kann. 3 Tage waren geplant und galt außerdem für drei Frauen von uns als Vorbereitung für eine geplante Alpenüberquerung.
Los ging’s in Handeloh über Wesel nach Undeloh (17 km). Die Heidelandschaft präsentierte sich bei hochsommerlichen Temperaturen in sattem Grün, aber leider noch nicht in ihrer endlosen lila-rosa Pracht. Vorbei an reetgedeckten Schafställen erreichten wir auf guten Wegen unser erstes Etappenziel. Uns fiel auf, dass nur wenige Wanderer oder Radfahrer unterwegs waren. Das wird sich mit der Heideblüte ändern, denn dann durchkämmen außerdem zahlreiche Touristen und Pferdefuhrwerke die Heide.
Die Landschaft wird immer wieder durch vereinzelte Wacholderbüsche, Birken, Kiefern und anderen Baumarten unterbrochen. Totholz bleibt liegen und verleiht allem noch etwas Mystisches.
Am nächsten Tag begann direkt hinter dem Dorfteich bei angesagter Hitze, aber noch angenehmem Lüftchen, die zweite Etappe > 14 km nach Niederhaverbeck. Auf dieser Etappe trafen wir auf mehrere Radfahrer und Wanderer, der Wilseder Berg scheint doch ein Anziehungspunkt zu sein. Der Weg schlängelt sich hoch und runter durch das Radenbachtal und ein kurzer Bohlenweg leitete uns durch den moorigen Wald. Bis Wilsede hatten wir dann immerhin schon 60 Höhenmeter überwunden und nach einer kurzen Rast in der Milchhalle waren die restlichen 109 Höhenmeter fast nur noch ein Klacks. Eine schöner Rundblick von dem über 169 Meter höchsten Berg im norddeutschen Tiefland war die Belohnung.
Aber Heidschnucken hatten wir immer noch nicht gesehen. L
Am dritten und letzten Tag brachen wir nach Schneverdingen auf. Und als wir zwischen den Bäumen eine Heidschnuckenherde sichteten, gab es kein Halten mehr. Die drei Fittesten sprinteten spontan los, um wenigstens einen fotografischen Beweis vorlegen zu können. Ist gelungen – super Mädels!!!
In Schneverdingen bewunderten wir noch den schön angelegten Heidegarten und erfuhren, dass es über 100(!) Heidekrautarten gibt. Nach einem leckere Eis endete hier nach 16 km unser dreitägiger Wandertörn.
Schön war’s mal wieder, auch wenn uns diesmal Rotkäppchen als Begleitung fehlte und leichte Entzugserscheinungen die Folge war. J Das zusätzliche Gewicht wollte dann aber doch keiner mitschleppen und mit NULL Einkaufsmöglichkeiten unterwegs war nicht zu rechnen…