Patrick beim MegaMarsch Bremen am 27.05.2023

Ein Bericht von Patrick Wiegmann 
 
Heute möchte ich mal von einer etwas anderen Laufveranstaltung berichten, nämlich vom 
 
MegaMarsch in Bremen >> 50KM in 12 Stunden >> Start und Ziel am Weser Stadion
 
Ja, ich bin gewandert und mal nicht gelaufen.
Aber von vorn…
 
Erfahren hatte ich von dem MegaMarsch durch befreundete Geocacher (Bibi & Mario), die letztes Jahr zum ersten Mal daran teilgenommen hatten. Da war schnell klar: Da bin ich 2023 dabei. 
 
Am 27. Mai war es dann soweit und wir gingen zu viert um 7:30 Uhr an den Start. 
 
Da durchschnittlich ca. 1500 Wanderer teilnehmen, werden im Viertelstundentakt ca. 300 Wanderer auf die Strecke geschickt, um die Menge etwas zu entzerren. Die Startzeit wählt man bei der Anmeldung selbst. Statt einer sonst üblichen Startnummer bekommt man ein Festivalbändchen für’s Handgelenk. Es werden keine persönlichen Zeiten gemessen. Es geht „nur“ darum, innerhalb der vorgesehenen Zeit ins Ziel zu kommen. 
 
Die Strecke ist sehr abwechslungsreich. Es geht durch Wald und Wiesen, über Straßen und entlang der Weser und dem Werdersee. Bremen und Bremer Umland. Die Kilometerschilder sind mit motivierenden Texten versehen und immer warten irgendwo Fotografen für die Erinnerungsfotos, die man sich später online bestellen kann. 
 
 
 
 
Man bekommt im Vorfeld ein Online-Handbuch mit allen Infos, die wichtig und nützlich sind:
– Ablauf am Start und im Ziel
– Verpflegungsstationen
– Do’s & Don’ts
– Packliste
– Strecke
– Markierung der Strecke
– Notfälle 
– Streckenguide
– An- und Abreise 
 
Es gibt 4 Verpflegungsstationen, die mit denen der Laufveranstaltungen kaum vergleichbar sind. Es sind kleine Zeltstädte mit Sitzgelegenheiten, Toiletten, Sanitätsstation sowie einem großen Angebot an Lebensmitteln und Getränken. Angepasst an die Tageszeit bekommt man ab Station 2 auch Linsensuppe und an Station 4 gibt es auch Kuchen. 
Bananen, Gurken, Müsliriegel, Salzbrezeln, Gemüsebrühe, Wasser,  Kaffee, Tee und Iso-Getränkepulver gibt es an allen Stationen. Um Müll zu vermeiden, muss das Geschirr selbst mitgebracht werden.
 
 
 
Neben den Sanitätsstationen fährt ein Sani mit seinem Quad den ganzen Tag die Strecke rauf und runter. Man bekommt aber auch eine Notfallhandynummer im Vorfeld, die man sich abspeichern sollte. Ebenso eine Nummer vom Team; sollte mal etwas auf oder mit der Strecke nicht in Ordnung sein. 
 
Wir vier hatten viel Spaß, haben uns gegenseitig motiviert, wenn doch mal ein Durchhänger kam. Das Tempo bestimmt der Schwächste! Das war von Anfang an unsere Abmachung. 
Das schöne am Wandern ist, dass man auch mit anderen Wanderern auf dem Weg ins Gespräch kommt. 
 
Irgendwann machten Blasen und Kreislaufprobleme in unserer Gruppe das Wandern fast unmöglich. So kehrten wir beim nächsten Sanitätsdienst ein und die Blasen wurden versorgt. Die Kreislaufprobleme bekamen wir auch wieder in den Griff und die letzten Kilometer konnten wir noch einigermaßen gut bewältigen. So kamen wir erschöpft,  aber doch sehr stolz und glücklich nach genau 12 Stunden ins Ziel, wo wir gebührend und lautstark gefeiert und uns die Medaillen überreicht wurden.
 
Nachdem wir uns ausgeruht und mit unserem wohlverdienten alkoholfreien Bier angestoßen hatten, machten wir noch ein paar Erinnerungsfotos, holten unsere Urkunden ab und ließen unsere Wanderpässe abstempeln. 
 
Den Wanderpass zum MegaMarsch bekommt man kostenlos im Startbereich und muss ihn dort und anschließend im Ziel abstempeln lassen. 
Es gibt verschiedene Challenges, bei denen man auch Pokale erhalten kann, beispielsweise bei bestimmten erreichten Kilometern. Das muss man vorher beim Veranstalter ankündigen, damit der entsprechende Pokal im Zielbereich für einen bereit gestellt wird. 
 
 
Den MegaMarsch gibt es in einigen deutschen Städten, auf Sylt und auch jeweils einer auf Mallorca und in Österreich.
Es gibt auch 100KM/24 Std. und Nachtmärsche.
Läuft man 3x in der gleichen Stadt ist man sogenannter Lokalmatador und bekommt auch eine entsprechende Medaille. 
 
Wer mehr über den MegaMarsch erfahren möchte:
 
Mein Fazit:
Es ist eine gute Alternative zum Laufsport.
Nächstes Jahr sind wir in Bremen wieder dabei. 
 
In eigener Sache:
Man sollte die Strecke nicht unterschätzen. Auch als erfahrener Läufer nicht. Man ist die Kilometerzahl vielleicht gewöhnt, aber nicht die Dauer der Strecke! Auch der Bewegungsablauf ist etwas anders. Ich hatte am nächsten Tag auch eine nicht sichtbare, aber schmerzende Blase unterm Fuß. Damit habe ich sonst nie Probleme. Auch die Muskulatur an den Oberschenkeln hat sich die nächsten zwei Tage bemerkbar gemacht. 
 
DANKE an Bibi & Mario und René für eure Erlaubnis zur Veröffentlichung der Fotos und den unvergesslich tollen Tag (auch an Claudia und Gesa, die uns zwei- und vierrädrig begleitet haben)!