Den Hamburg-Marathon anders erlebt – Einmal umdrehen geht noch…
Einige Trainingsläufe mitgelaufen, ich fühle ich mich fit, der Marathon müsste drin sein – als Laufbegleitung mit dem Fahrrad…
Ein Auge blinzelt auf den Wecker – 6:00h! Meine Hand greift ins Bett neben mir – leer! Ach ja, heute ist ja Marathon – und Birgit schon in Hamburg. Einmal umdrehen geht noch, muss ja nicht um 8:30h am Startplatz sein und mir ab 9:00h die Füße platt laufen…
Trocken ankommen garantiert
Gemeinsam mit Tochter Inga und meinem ägyptischen Freund bayrischen Ursprungs, Markus, bewaffnet mit Fahrrädern mit Regendach
(www.dryve.ch – so viel Werbung muss sein)
und einer Hupe, die selbst Lautstärke resistente Ägypter von der Straße treibt, machen wir uns um 8:00h auf den Weg ins heutige Mekka der Laufenthusiasten.
Spitzenläufergruppe
Um 10:00h ist Treffen mit Jürgen, Jutta und Michael am Hauptbahnhof bei KM 15 angesagt. Auf dem Weg dorthin laufen uns die Spitzenläufer des diesjährigen Marathons über den Weg. Meine Güte, haben die es eilig, die Füße berühren noch nicht mal den Boden…
Inga, Markus, Jürgen, Jutta und Michael Warten bei KM 15
Die drei sind gerade eingetroffen, wir suchen uns einen Platz an der Strecke.
Julia, Ilka und Melanie
Benjamin passiert uns als erster (spätere Endzeit 3:18.06)! Ich glaube sein Nachname ist Hase…), etwas später erscheint Thorben, gefolgt von Birgit und dann werden Ilka, Julia und Melanie abgeklatscht.
Weiter geht’s zu KM 18: Benjamin ist schneller als wir und schon weg, Thorben sehen wir gerade noch, dann die drei Mädels – nanu, wo ist Birgit??
Verletzt? Erschöpft? Verlaufen?
Dixie-Klo-Report
Einige Augenblicke später kommt sie in Sichtweite und beklagt sich – über 3 Min. Wartezeit vor dem Dixie-Klo…! Ärgerlich, aber egal, alles im Lot, alle noch auf der Strecke!
Zeit für eine Stärkung. Wir beschließen, eine Verpflegungs-station aufzusuchen, muss ja nicht Wasser und Iso sein, Kaffee und Kuchen tun’s auch. Nach diversen Hochrechnungen, wann unser Laufcracks welche KM passieren würden, kommt Hektik auf: Wenn wir sie bei KM 30 treffen wollen, müssen wir uns ranhalten! Anstrengung? Heute? Wir machen was falsch…
Egal, die letzten 10 – 12 km wollen wir unbedingt begleiten, schließlich muss notfalls der Mann mit dem Hammer aus dem Weg geräumt werden! Unterwegs SMS-Nachricht: Birgit hat die 30 km durchlaufen! Sie ist schneller als die Mädels, jetzt trennen wir Begleiter uns und rasen an den Menschenmassen vorbei und ihr hinterher. Bei KM 33 haben wir sie endlich ein – kann sie nicht mal warten!?
Birgit läuft wie ein Uhrwerk, lässt sich Zeit an den Verpflegungsständen und läuft ihren ersten Marathon völlig entspannt herunter! Bis 1 km vor dem Ziel kann ich sie begleiten, lande dann mit dem Rad im Nirwana und Birgit letztlich im Ziel – bei 4:37.34 ./. Dixie-Klo stoppt die Uhr. Benjamin und Thorben müssen schon da sein, die Mädels ebenfalls bald eintreffen – hoffentlich sind auch sie gut durchgekommen!
Sie sind! Und wir stolz auf unsere Trainingsgruppe!
Alle gut durchgekommen –
Alle gefinisht –
Alle jetzt Marathonies!
Wir treffen uns am Messeausgang vor Planten un Blomen. Umarmungen, Siegerfotos, Medaillen beißen, Dank an Oma, Opa, Hund, Katze, Sponsoren und Dixie-Klo-Betreiber!
Dann verabschieden wir uns – bis zum gemeinsamen abendlichen Essen.
Ich biete Birgit generös mein Fahrrad an – die 1,6 km bis zum Parkplatz werde ich wohl zu Fuß schaffen. Meint sie doch glatt „Ach lass man, ich kann auch laufen.“ Und das meint sie auch noch ernst…
Die schafft mich, diese Frau!
Bericht von Uwe
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