Bremen Marathon 2021 – Alles ein wenig anders

Ein Bericht von Andreas Kuhrke

Der etwas andere Bremen Marathon
Im Vorlauf zur Veranstaltung gab es einiges hin und her bis endlich feststand, dass der Bremen Marathon 2021 stattfinden würde. Diese Entscheidung fiel dann auch erst 2 Monate vor der Veranstaltung am 03. Oktober und sie wurde auf 2.7000 Anmeldungen limitiert – halt anders als bisher. Nachdem es in Wellen gut gelaufen war habe ich mich spontan für den Halbmarathon angemeldet.

Am 02. Oktober, dem Tag vor dem Rennen, war es dann wieder anders. Eigentlich der Tag, an dem ich meine Startunterlagen abholen und zur Pasta-Party gehen wollte. Wieder kam es anders als gedacht. Die Pasta-Party fiel Corona zum Opfer und somit auch das Abholen der Startunterlagen. Ich machte das Beste aus der Situation und meine Familie musste an diesem Tag Spaghetti essen. Somit hatte ich schon mal meine eigene kleine Pasta-Party. 

Für die Hinfahrt und den Lauf war es keine Frage, das Shirt vom Lauftreff zu tragen, und für die Rückfahrt das Finisher-Shirt.

Endlich war der Tag erreicht und als „Halber“ konnte man diesen auch ganz entspannt angehen da es erst um 11:30 losging. Ich bin dann zusammen mit den Thonis um 09:30 gestartet. Ich auf dem Weg zur Veranstaltung meine Startunterlagen abholen und die Thonis auf der Strecke. Unter der Flagge des Lauftreffs waren Dirk Heitzwebel und Marco Slotosch dabei. Der Tag sollte für mich noch eine Überraschung bei den Thonis parat haben aber dazu später mehr.

Angekommen auf der Domsheide und beim Blick Richtung Marktplatz kam sofort ein Glücksgefühl auf. Absperrungen, Menschen im Läuferdress und eine musikalische Note: Es ist endlich wieder Marathonzeit in Bremen! So schön dieser Moment auch war, ich musste erstmal meine Startunterlagen holen also ab zu Sportscheck in die Sögestraße und angestellt.

Dann wieder zurück zum Domshof, dort waren vom Veranstalter viele Zelte aufgebaut.

Ich habe nur Sekunden gestanden und die Atmosphäre aufgenommen, da tauchte auch schon Patrick auf. Nachdem wir eine Weile über den zurückliegenden Trainingsverlauf und unsere heutigen Ziele gesprochen hatten – wir wollten beide persönliche Bestzeit über den HM laufen – kamen auch schon die Zehner ins Ziel.

Patrick wusste, dass Jörg dabei ist und so warteten wir im Zielbereich. Irgendwie kam mir der Gedanke, dass schon wieder etwas anders ist, denn Jörg läuft sonst immer den Halben. Nach einem kleinen Plausch mit ihm machten Patrick und ich uns auf den Weg zum Umziehen, Beutelabgabe und kurzem Einlaufen. Bis hierhin war alles gut organisiert und es gab aufgrund der limitierten Anzahl der Teilnehmer/-innen keine größeren Schlangen.

Auf gings zum Einreihen in die Blöcke, Patrick war weiter vorne als ich. Auch hier hieß es Maske tragen, nach 100 Metern auf der Strecke konnte diese wieder abgenommen werden. Es gab eine Zone dafür und der Veranstalter kümmerte sich um die Entsorgung.

Runterzählen von 10 und los ging es. Langsam setzte sich das Feld in Bewegung, es waren doch mehr Läufer als gedacht.

An der Strecke waren trotz aller Wirrungen im Vorfeld viele Zuschauer. Es machte richtig Spaß hier zu laufen und die Stimmung war trotz des grauen aber warmen Wetters gut.

Nach knapp einem Kilometer stand Julia mit Kind zum Anfeuern an der Seite. Wir würden uns noch öfter sehen, aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht.

Es dauerte einige Kilometer bis sich das Feld auseinanderzog. Bei Kilometer 4 auf Höhe des Bürgerparks fühlt sich noch alles gut. Weiter ging es durch den Bürgerpark rüber nach Findorff. Bei KM 9 dann die nächste Überraschung. An der Seite stand Willi Lemke zum Anfeuern, anstatt mitzulaufen. Wieder etwas anders als sonst.

Langsam wurden die Beine schwerer aber es waren noch ein paar Kilometer bis zum Ziel. In der Überseestadt wurde es dann etwas ruhiger, was das Laufen nicht unbedingt einfacher machte. Ich verpasste dann auch noch den Getränkestand, aber noch war ich im Zeitplan, wurde aber immer langsamer. Endlich an der Schlachte (Weserpromenade) angekommen wurden es wieder mehr Zuschauer, das baute mich etwas auf. Der Weg von der Überseestadt über die Schlachte bis zum Weserstadion fühlte sich länger an als ich gedacht hatte. Auch hier war etwas anders, der WLT hatte keinen Stand 🙁 Ganz in diesen Gedanken vertieft hörte ich meinen Namen und es war wieder Julia mit Emelie. Mittlerweile unten am Osterdeich schwanden die Kräfte und mein Bestzeit-Vorhaben geriet in Gefahr. Bei KM 17 im Weserstadion angekommen hörte ich wieder meinen Namen vom Stadionsprecher. Also nichts wie raus hier, die kennen mich.

Nachdem ich das Weserstadion verlassen hatte sah ich vor mir jemanden, den ich nicht erwartet hatte. Ekki, der die Marathon-Distanz in Angriff genommen hatte, wollte gerade die Rampe zum Osterdeich hochgehen als ich zu ihm auflief – alleine das wäre an einem normalen Tag nicht möglich – also wieder anders als sonst. Ekkehard ist für mich ein Vorbild, was seine Anzahl an Läufen über die Langdistanz angeht und sofort war mir klar, dass hier etwas nicht stimmt. Ich habe die Rampe gebraucht ihn zu überzeugen, wieder anzufangen zu laufen. Ich bin dann bei ihm geblieben und so sind wir dann ganz entspannt, die letzten 3,5 km, auf denen wir nochmal auf Julia und ihrer kleinen Emelie trafen, ins Ziel gelaufen. Für Ekkehard wurde es tatsächlich noch eine Zeit unter vier Stunden, für mich reichte es zwar nicht zu einer persönlichen Bestzeit, aber es war eine Ehre für mich, einem solchen ambitionierten Läufer und tollen Menschen dabei zu helfen, ins Ziel zukommen. 

Mein Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis trotz des nicht Erreichens meines eigentlichen Ziels. Die Zuschauer in Bremen sind einfach super und ich hoffe es bleibt auch so. Die Organisation war gut und die Helfer/-innen waren alle freundlich. Auch die Polizei hat ihren Beitrag dazu geleistet, dass diese Veranstaltung so ablaufen konnte, daher auch ihr ein herzliches Dankeschön. Alles in allem war es unter den gegebenen Bedingungen eine sehr gute Organisation.

2021 war gut, aber ich glaube, 2022 wird noch besser, wenn wieder mehr von uns dabei sind und die Rahmenbedingungen sich verbessert haben.

Liebe Grüße Andreas.

 

 

Marco und Jens

Fotos von weiteren LT-Teilnehmern liegen zurzeit leider nicht vor. 

Zum Abschluss noch ein paar Netto-Zeiten zu den Teilnehmern:

Der Zehner:
Jörg Childs in 47:42

Die Halben:
Patrick Wiegmann in 01:43:13
Jens Schoo in 01:55:17
Andreas Kuhrke in 01:55:49

Die Thonis:
Dirk Heitzwebel in 03:11:09
Marco Slotosch in 04:11:55
Ekkehard Spanier in 03:59:34

Falls ich jemanden in der Aufzählung vergessen habe tut es mir leid, aber es war dieses Jahr alles sehr aufregend und halt alles etwas anders…

Eingestellt von Uwe