Mein 1. Marathon
Am 07.04.2019 bin ich meinen 1. Marathon in Hannover gelaufen. Bis zum Ziel war es ein langer, aber
auch schöner Weg. Der Weg beginnt natürlich mit der Vorbereitung, denn 42,195 km läuft man nicht
einfach so. Ich spiele im Verein Fußball und hatte daher schon eine gewisse Grundfitness. Außerdem
bin ich vorher schon regelmäßig 2 Halbmarathons pro Jahr gelaufen. Aber selbst von da aus ist es noch
eine lange Strecke. Vor ca. 3 Jahren habe ich es schon einmal mit einem Marathon versucht. Leider bin
ich kurz vorher krank geworden und war auch nicht 100% vorbereitet. Damals habe ich die
Vorbereitung auf eigene Faust versucht.

Dieses Mal war es komplett anders. Durch meine neue Partnerin Julia habe ich den Weyher Lauftreff
kennengelernt. Für die Trainingsläufe haben wir uns regelmäßig in kleinen Gruppen zu längeren Läufen
(15 – 20km) getroffen. In erster Linie habe ich es als Training für die Crosslaufserie 2018 gesehen.
Nach dem Countrycross HM reifte langsam die Idee/Wunsch, es mal wieder mit einem Marathon zu
versuchen. Die Streckenlängen wurden stetig erhöht. Ende Januar habe ich dann ein großes
Etappenziel auf dem Weg zum Marathon erreicht. Ich konnte eine Laufstrecke von > 30 km bewältigen.
Dabei war es nicht nur wichtig für den Kopf, sondern auch ein Gefühl zu bekommen, wie der Körper
reagiert, wenn er nach ca. 30km an seine Reserven geht. Die Idee/Wunsch wurde nun zu einem Ziel.
Daraufhin habe ich geschaut, welche Marathons es in der ersten Jahreshälfte gibt. Denn ich wusste,
wenn die Fußball Rückrunde anfängt, kann ich nicht mehr 100% für den Marathon trainieren. Ich
entschied mich für den Hannover Marathon Anfang April 2019.

Nun galt es also meinen Plan zu präzisieren. Meine Mitläufer haben mir empfohlen, neben einem
gewissen Wochenpensum auch noch 1 bis 2 Läufe über 30 km zu machen. Dann wäre ich TOP
vorbereitet. Neben einem 34km Lauf mit einigen Lauftrefflern („Syker Runde), entschied mich mich für
den 6h Lauf Anfang März in Münster. Ich bin zwar kein Ultra Läufer, aber bei diesem Laufevent kann
man 6h lang so viele Runden laufen wie man möchte und auch aufhören wann man möchte.
Zusammen mit Julia, Melanie, Uwe und Daniel fuhren wir also nach Münster. Nach 4h Durchlaufen
hatte ich meine 39 km geschafft. Und das 1 Monat vor dem Hannover Marathon. Ich bin gut
vorbereitet. Hannover kann kommen.

Team 6h Lauf Münster

Am 07.04.2019 war es denn soweit. Da es mein 1. Marathon ist, bin ich zusammen mit Julia schon
einen Tag eher angereist, um den Stress niedrig zu halten. Ich war echt aufgeregt. Sonntagmorgen
ging es dann rechtzeitig zum Marathon. Dort haben wir Uwe, Daniel (beide ebenfalls dort zum
Marathon) und Simone getroffen. Neben uns sollten später auch noch einige andere Läufer vom
Weyher Lauftreff kommen. Melanie, Ilka, Jürgen und Uwe und noch weitere wie Dirk W., Anke, Jörg und Patrick hatten sich für den Halbmarathon gemeldet.

Um 9 Uhr ging es dann los. Zusammen mit Daniel und Uwe ging ich auf die Strecke. Ich wollte eine 6
Minuten Pace laufen. Wir haben uns also hinter dem 4:15 h Pacer eingeordnet. Diesen hatten wir dann
bis zur 1. Verpflegung neben uns. Danach lagen wir drei vor dem Pacer und haben uns gegenseitig die
Zeiten gegeben und das Tempo gesteuert. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon sehr froh, die beiden
neben mir zu haben. Denn bei einem Marathon darf man nicht zu schnell anfangen. Für mich als
gewohnten Halbmarathoni nicht unbedingt einfach.

Außerdem gab es auch die erste Unterstützung vom Seitenrand. Julia und Simone haben uns angefeuert. Dank Live Tracking konnte meine Familie von
Zuhause aus per App mitfiebern. Zu dritt haben wir dann Kilometer für Kilometer geschafft. Ab ca. km
20 musste Daniel etwas abreißen lassen. Er war nach einer kleinen Erkältung nicht bei 100%. Uwe ist
nach kurzer Rücksprache mit Daniel bei mir geblieben und ich habe Daniel auch noch schnell alles Gute
gewünscht. Wir sind dann ein etwas schnelleres Tempo gelaufen. Gefühlt habe ich bis km 20 die beiden
gezogen . Uwe hat mich daher auch öfter mal gebremst, damit ich am Ende die Körner noch habe.
Ab km 30 wurde dann der Kopf wichtig. Neben der Strecke spielte das Wetter an dem Tag auch eine
Rolle. Es war sonnig und bis zu 20 °C warm. Highlights an der Strecke war das Abklatschen der Kinder,
Plakate wie „Lächle, wenn du keine Unterwäsche trägst“ oder „Klatsch hier für Powerboost“. Einen
weiteren sehr wichtigen Motivationsschub gab es dann bei km 34. Dort haben uns Julia und Simone
nach einmal richtig angefeuert. Die letzten Kilometer wurden dann auch schwer. Die Beine wurden
immer schwerer und fühlten sich nach kurz vor Krampf an. Mittlerweile hatte Uwe auch die Führung
von uns beiden übernommen. Er hatte mich nun also im Schlepptau. Motivierende Sätze gab es dann
zunehmend auch noch von Uwe. Highlight als Antwort auf mein Kommentar „ich glaube mein linker
Oberschenkel macht gleich dicht“ war dann „konzentrier dich auf den rechten Oberschenkel“. Dann
nach etwas über 4 Stunden ging es auf die Zielgerade. Uwe reihte sich wieder hinter mir ein und sagte:
„Genieß es, das ist dein Ziel“. Also einmal den Kloß heruntergeschluckt und mit 04:07:43 h ging es
bei 42,195 über die Ziellinie. Ich hatte es geschafft. Ich bin im Club der Marathonis. Glücklich und
zufrieden habe ich mich dann sofort bei Uwe bedankt. Er war eine wichtige Stütze für mich. Kurz
danach traf ich Melanie im Zielbereich. Sie hatte auch erfolgreich ihren Halbmarathon geschafft. Kurz
nach der Medaillenübergabe standen auch Julia und Simone im Zielbereich. Nach einer ersten Stärkung
konnte ich dann Julia in die Arme fallen und eine „kleine“ Träne verdrücken. Ich war stolz, aber auch
verdammt geschafft. Etwas später ist dann auch Daniel ins Ziel eingelaufen.
Am Ende haben alle vom Weyher Lauftreff ihr Ziel erreicht (3x Marathon & 8x Halbmarathon).
Zusammen haben wir 295,365 km bei heißen und sonnigen 20 °C geschafft. „Hut ab“ an alle Finisher.

Und von mir an alle ein ganz großes DANKESCHÖN. Danke an meine Begleiter Uwe und Daniel an
meiner Seite. Ohne euch wäre es viel schwerer für mich gewesen. Danke an Simone für den Support
an der Strecke. Danke für die Unterstützung während der Vorbereitung und während des Laufs an meine Partnerin Julia. Danke fürs Mitfiebern per Live Tracking an meine Familie. Danke fürs Mitfiebern der
Halbmarathonis, obwohl sie selber gelaufen sind. Danke an alle Mitläufer vom Weyher Lauftreff
während der Vorbereitung.
Fazit zu Hannover: Schöner Marathon mit gutem Streckenprofil
Noch ein kleines Fazit an alle angehenden Marathonis: Macht euch einen langfristigen Plan, sucht euch erfahrene
Läufer, lauft in der Gruppe, horcht in euch, glaubt an euch und habt Spaß!!!

Jens Schoo/ 12.04.2019

Team Marathon                              Team Halbmarathon