Von 21 auf 72 oder wie ich zu einem Supermarathon kam
Ich muß irgendwie einen Blackout gehabt haben, oder wie konnte das sonst passieren? Was hat mich denn bitteschön geritten, mich auf
so etwas Verrücktes einzulassen? Aber der Reihe nach. In der Vorbereitung zum Rennsteiglauf 2015 stellte sich heraus, daß wir 1 Zimmer zuviel in
unserem geliebten Hotel Waldmühle in Zella-Mehlis reserviert hatten.
Also fragte ich Daniel, ob er nicht mal Lust hätte, den Halbmarathon ab Oberhof zu laufen. Etwas später meldete er sich mit einem Deal: Er läuft
den Halben, wenn ich im nächsten Jahr mit ihm den Supermarathon ab Eisenach laufe. Ich habe spontan ja gesagt ohne zu wissen,
worauf ich mich da einlasse.
Wir verbrachten 2015 ein wunderschönes Wochenende mit einer großen Gruppe vom Lauftreff in Oberhof und der Lauf war wie immer ein tolles Erlebnis bei Traumwetter. Damit unsere Abmachung auch irgendwie verbindlich ist, haben wir uns direkt nach dem Zieleinlauf für 2016 angemeldet.
Daniel meinte noch, so einen Streß wie den Halbmarathon tut er sich nicht noch mal an. Nee is klar,
da läuft man lieber 51 km mehr und hat seine Ruhe. Erfreulicherweise gesellte sich später Uwe Lakmann als weiterer Teilnehmer zu uns.
Die beiden haben diese Distanz bereits geschafft, also war ich in guten Händen.
Nach einer langen, intensiven und nicht immer ganz problemlosen Vorbereitungsphase mit 800 Trainingskilometern starteten wir (Jacqueline, Simone, Daniel und ich) am Freitag den 20.05. unsere Anreise nach Eisenach. Uwe kam mit einer Fahrgemeinschaft nach, da er am Sonntag wieder zurückmußte.
Schon bei der Abholung der Startunterlagen ging der Rummel los, als Daniel die Nummer 1 bekam. Sofort war ein Fotograf da und er gab das erste Interview, auch seine Spezialfrisur mit dem Rennsteiglogo brachte erhöhte Aufmerksamkeit.
Es folgte im Festzelt auf dem Eisenacher Marktplatz die legendäre Kloßparty. Wir sind ja schließlich in Thüringen und da gibt es statt Nudeln eben Thüringer Klöße und Köstritzer Schwarzbier. Die Live-Band war leider kein Highlight, so daß die Stimmung eher gedämpft war. Na ja, Feiern stand für uns nicht so im Mittelpunkt, wir hatten ja Großes vor.
Nach einer kurzen Nacht klingelte 4:00 der Wecker, draußen war es noch dunkel und der Vollmond stand über dem Burschenschaftsdenkmal.
Zum Frühstück eine halbe Stunde später saßen lauter Verrückte wie wir um uns herum an den Tischen, die Pension war fest in Läuferhand und anschließend ging es zum Start auf den Marktplatz. Das Wetter war sonnig bei angenehmen 12 Grad. Daniel stellte sich mit der 1 natürlich in die erste Startreihe, neben ihm 2 Läufer mit 40 und 38 Teilnahmen am Rennsteiglauf. Beim Startschuß waren wir dann nur noch im Weg, die schnellen Läufer schossen links und rechts an uns vorbei und ich dachte, ich stehe. Jacqueline und Simone fuhren die ganze Strecke mit dem Auto ab und feuerten uns an den Verpflegungspunkten an.
Nach wenigen hundert Metern verließen wir die Altstadt durch das Nikolaitor und es folgte der erste von unzähligen Anstiegen, die wir konsequent hochgingen.
Nach 1km kam der erste Fotostop vor dem Hinweisschild „Schmiedefeld 72km“, sofort waren wir wieder von Fotografen umringt.
Der Weg schraubte sich langsam in die Höhe, bald waren wir von herrlichem Laubwald umgeben und ich hatte meinen Laufrhythmus gefunden.
Nach 5km tat mir plötzlich mein linkes Knie weh, scheiße was ist das denn? Ich habe den Jungs nichts gesagt und bin einfach weitergelaufen, irgendwann war der Schmerz weg. Die Sonne brannte jetzt schon ganz schön, das Thermometer stieg auf über 20 Grad.
Immer wieder gab es links und rechts Ausblicke auf die wunderschöne Umgebung des Thüringer Waldes und wir näherten uns dem ersten Höhepunkt, dem sehr steilen Aufstieg auf den Großen Inselsberg bei Kilometer 25. Fast noch steiler ging es auf der anderen Seite wieder runter. Beim Verpflegungspunkt Neue Ausspanne bei Kilometer 40 standen nicht nur Jacqueline und Simone, sondern auch unsere Freunde Sylke und Gerold aus Zwickau an der Strecke und feuerten uns an, das war eine Riesenüberrraschung, vielen Dank auch an Euch für die tolle Unterstützung!
Immer wieder wurde Daniel an den Verpflegungspunkten ausgerufen, wenn er mit seiner Startnummer 1 zu sehen war. Wir ließen uns auch reichlich Zeit zum Essen, Trinken, Fotos knipsen und Schnacken. Dank der reichhaltigen Verpflegung (Fettbemme geht immer) hatte ich genug Energie, das lange Ding durchzustehen, aber natürlich gab es auch mal Durchhänger unterwegs. Meine Mitstreiter haben mich aber immer wieder motiviert und ich hatte niemals das Gefühl, ich schaffe das nicht. Ich habe mir das Rennen immer von Verpflegungspunkt zu Verpflegungspunkt eingeteilt und das lief gut.
Da es Uwe und Daniel offenbar unterwegs zu langweilig war, kraxelten Sie einen Hang hinauf, bestiegen einen Aussichtsturm und machten von oben ein paar Fotos. Der nächste Höhepunkt war am Grenzadler / Biathlonstadion bei Kilometer 54 in Oberhof, dort gab es einen ordentlich Schluck Hefeweizen, danke an meinen Kollegen Schubi, der leider vorzeitig austeigen mußte. Ab Grenzadler verläuft die Strecke gemeisam mit dem Halbmarathon, ab hier kannte ich den Weg und konnte mir den „Rest“ von 20km gut einteilen. An den letzten beiden Verpflegungspunkten gab es Köstritzer Schwarzbier, das gab nochmal einen Extraschub und nach einem weiteren Fotostop am höchsten Punkt der Strecke bei Kilometer 61 ging es allmählich abwärts dem Ziel entgegen.
Als wir den Skihang von Schmiedefeld überquerten und ich den Trubel aus dem Stadion hörte, bekam ich eine Gänsehaut und mir war jetz erst so richtig bewußt, das ich es wirklich geschafft habe. Auf dem letzten Kilometer zogen die Jungs das Tempo plötzlich an, so daß ich kaum folgen konnte. „Feldwebel“ Uwe machte mir unmißverständlich klar, daß ich jetzt mal etwas Gas geben solle und Hand in Hand liefen wir die Zielgasse entlang, wo uns der Weyher Lauftreff und unsere Frauen und Freunde lautstark begrüßten. Sie haben etliche Stunden im Zielbereich gewartet, um uns in Empfang zu nehmen, ganz herzlichen Dank Euch allen! Mit einem lauten Schrei überquerte ich die Ziellinie und bekam für die nächsten Stunden das Grinsen nicht mehr aus meinem Gesicht.
Am Abend trafen wir uns alle in unserem Hotel und haben uns ausgiebig gefeiert. Der längste Lauf meines Lebens war eine Grenzerfahrung und zeigt mir, was man mit einem festen Willen sowie guter Vorbereitung erreichen kann.
Hier die Laufergebnisse unserer Gruppe
Supermarathon:
Uwe L., Daniel und Udo 10:12
Halbmarathon:
Ilka, Julia + Melanie 2:32
Uwe H. 2:19
Jürgen 2:24
Berit 2:51
Michaela 2:32
Für die Wanderer Jutta, Michael, Birgit und Uwe gab es keine Zeitmessung.
Bericht von Udo, Bilder von Uwe, Daniel, Simone & Julia
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