07.09.2019 Stockholm Halbmarathon
Nach dem ersten Laufhighlight (mein erster Marathon) 2019 in Hannover und dem zweiten Highlight als Helfer beim WOSL, stand nun mein erster internationaler Lauf an. Angemeldet und geplant hatten wir es schon im Dezember 2018. Es ging in den hohen Norden nach Stockholm/Schweden.
Am 06.09.2019 flogen wir früh morgens von Bremen nach Stockholm. Die gesamte Familie Grix samt Partner war Onboard. Unser Team bestand aus 6 Läufern und 2 Supportern. Nach der Ankunft haben wir zuerst unser Hotel (Schiff) bezogen und im Anschluss neben dem Königspalast die Startunterlagen abgeholt. Die Vorbereitungen waren abgeschlossen.
Am Race Day (07.09.2019) ging es mit einem gemütlichen Frühstück los, denn der Halbmarathon sollte erst um 15:30 Uhr starten. Auf Basis unser bisherigen Laufergebnissen hatten wir unterschiedliche Startzeiten. Ich durfte im 2. Block starten und die anderen später. Ich wollte aber nicht alleine laufen. Daher haben Melanie, Marco und ich uns zusammen in den 4. Startblock und die zweite Gruppe (Julia, Jutta und Michael) in den 7. Startblock gestellt. Kurz bevor wir alle in unsere Startblöcke gingen, haben wir noch schnell ein Gruppenfoto in Zielnähe gemacht (da wollen wir später alle heile ankommen) und uns viel Spaß gewünscht. Dann haben sich unsere beiden Gruppen getrennt.
Melanie, Marco und ich kämpften uns zum 4. Startblock durch. Bei 19.000 Läufer (aus 87 Ländern!) gar nicht so einfach. Schrittweise wurden wir an den Start herangeführt. Die Spannung stieg von Minute zu Minute. Der Start der anderen Blöcke hörte sich schon spektakulär an und sah wundervoll aus. Kurz vor dem Start haben wir dann noch unsere beiden Supporter Stefan und Ilka am Zuschauerrand getroffen.
Endlich war unser Startblock an der Startlinie (direkt neben dem Königspalast auf einer Brücke). Dann fing auch schon der Countdown durch eine tiefen Männerstimme an: 10, 9, 8, … 3, 2, 1 PENG. Mein erster internationaler Start, es ging los. Hinter uns blauer Rauch und vor uns an der Seite Flammenwerfer. Ja, Flammenwerfer! Der Start hatte schon mal einiges zu bieten. Mel, Marco und ich machten uns auf die ersten 2 Kilometer. Obwohl es so viele Starter waren, war aufgrund der vielen Startwellen genügend Platz auf der Strecke. Das war sehr angenehm. Nach 2 km kam der erste Tunnel. Im Tunnel war es fast schon gespenstig ruhig. Das kannten wir von anderen Laufveranstaltungen anders. Kurz nach dem Tunnel haben Marco und ich uns von Mel abgesetzt. Wir fühlten uns beide fit und wollten mal schauen, was heute so drin ist. Aber trotzdem wollten wir auch die Stadt und das Feeling genießen. Nach ca. 3 km kam der erste Musik Act. Diese folgten in 3 km Abständen und waren eine super Motivation und eine schöne Abwechslung. Nach 5 km merkte ich, dass Marco und ich heute ein gutes Duo bildeten. Er war gefühlt etwas spritziger als ich und zog mich im ersten Teil der Strecke mit. Etwas später pendelten wir uns auf eine super 5er Pace ein und zogen uns abwechselnd nach vorne. Dies war teilweise auch nötig, denn Stockholm bietet auch einige Steigungen (auf den 21km waren es immerhin insgesamt ca. 286 HM). Vorbei ging es an schönen Gebäuden und Wasserstraßen. Weiterhin ging es flott voran. Nach wie vor waren zwar viele Läufer um uns herum, aber es war genügend Platz. Somit konnte man die Umgebung perfekt auf sich wirken lassen. Es ging durch mehrere Stadtteile von Stockholm. Nach dem weltbekannten Stadthaus (Verleihung der Nobelpreise) ging es wieder in Richtung Gamla Stan (Zentrum, Altstadt). Ich hatte meine Kamera schon wieder angeschmissen, da sahen wir durch Zufall unsere beiden Supporter Stefan und Ilka, das Gejubel und die Motivation waren super! Später sind wir dann auch noch an unserem Hotelschiff vorbeigelaufen.
Wir waren bei Kilometer 15 und im letzten Stadtteil unterwegs. Hier ging es nochmal hoch und runter. Marco war natürlich noch immer an meiner Seite. Unser Duo funktionierte weiterhin perfekt. Eindrucksvoll war hier nochmal ein Teil der Strecke, denn hier kamen sich die Läufer entgegen. Hier wurde einem nochmal die Größe des Laufes bewusst. Läufer wo hin man blickte.
Auf diesem Teilstück ist uns dann noch die 2. Gruppe mit Julia, Jutta und Michael entgegengekommen. Alle drei sahen noch fit und glücklich aus. Super toll. Gegenseitiges Aufbauen und Pushen brachte uns weiter voran in Richtung Ziel. Bis dahin war die Verpflegung am Rand super. Es gab Wasser, ISO, kleine Müsliriegel und Dextro.
Die letzten 1,5 km in Richtung Ziel gingen dann nur noch bergab. Das war sehr angenehm und kam Marco und mir natürlich auch sehr gelegen. Man konnte den Palast schon sehen. Da müssen wir nur noch drum rum. Cheerleader begleiteten uns dann die letzten Meter. Wir konnten das Ziel schon sehen. Der blaue Teppich war ausgerollt. Ein letztes Selfie von Marco und mir und dann ging es zusammen jubelnd durchs Ziel. GESCHAFFT!!! PUH! Wir waren echt kaputt. Aber das war auch kein Wunder. Marco hatte seine Halbmarathon Bestzeit getoppt und ich bin sehr nah an meiner Bestzeit herangekommen. WAHNSINN. Das hätte ich vor dem Start nicht gedacht. Nach der verdienten Medaille habe ich mich direkt zum Umziehen aufgemacht, denn mir wurde schnell kalt. Marco hat noch auf Melanie gewartet. Sie dürfte nicht allzu weit entfernt sein. Nach Mel kamen dann auch Julia, Jutta und Michael zusammen ins Ziel. Somit waren wieder alle glücklich vereint, fit und stolz auf unsere Medaillen! Melanie erzählte uns noch begeistert, dass sie während des Laufes einen Bremer getroffen hat, der dieses Jahr zum ersten Mal den WOSL (Weyher Ortsschildlauf) mitgelaufen ist. Sehr cool!
Total zufrieden mit unserem Lauf/Support haben wir später den Abend auf unserem Hotelschiff bei Pizza und Bier mit Blick auf das Wasser und Stockholm ausklingen lassen.
Nach den tollen Eindrücken vom Lauf haben wir die 3 Folgetage noch Stockholm erkundet und unsicher gemacht. Am 10.09.2019 waren wir dann wieder zurück in Bremen. Es war ein tolles Ereignis mit einem wunderschönen langen Wochenende im Kreise von tollen Menschen.
Jens Schoo 15.09.2019